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MAL Dokumentation: Videometrie-Schnelltest




Inhalt:

1. ALLGEMEINES
2. EINRICHTEN UND KONFIGURIEREN
2.1. Vicon-Workstation
2.2. Archivierung
2.3. Analyse
3. BEDIENUNG
3.1. Praktische Hinweise
3.2. Messen
3.3. Auswerten und Befunden
3.4. Beschreibung der Messergebnisse
3.4.1. Allgemeines zu den Messergebnissen
3.4.2. Bedeutung der Messergebnisse
3.4.2.1. Symmetrie
3.4.2.2. Stabilität
3.4.3. Interpretation der Messergebnisse
3.4.4. Kurven
3.4.4.1. Vorführbogen sagittal
3.4.4.2. Vorführbogen transversal
3.4.5. Automatische Beurteilung
4. PROGRAMMBESCHREIBUNG
4.1. Messdatenarchivierung
4.2. Messdatenanalyse


1. ALLGEMEINES

Der Videometrie-Schnelltest ist ein ganganalytisches Verfahren für die vollautomatische Berechnung und Befundung der elementaren Schrittparameter. Es basiert, wie der Name schon sagt, auf Messdaten, die mit einem Videometrie-System erfasst wurden. Getestet wurde mit Daten von einem Vicon 460 System. Vom Verfahren her besteht aber keine Restriktion auf ein bestimmtes Messsystem. Es ist auch denkbar, mit Systemen die auf anderen Messverfahren beruhen zu arbeiten. Entscheidend ist, dass dreidimensionale Bewegungsdaten (Trajektorien) von vier an den Füßen des Probanden angebrachten Marken über eine Zeitdauer von 1-2 Minuten mit ca. 120 Hz Samplingfrequenz erfasst werden können.

Bei der Messung werden die Marken werden jeweils an der Ferse und in der Mitte des Vorfuß angebracht. Der Proband geht mehrmals auf und ab während die Aufnahme permanent läuft. Berechnet werden hauptsächlich Weg- und Zeitparameter.

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2. EINRICHTEN UND KONFIGURIEREN

2.1. Vicon-Workstation

Voraussetzung für die Weiterverarbeitung der mit dem Vicon-System gemessenen Daten ist, dass der Arbeitsschritt "Reconstruct" gelaufen ist. "Reconstruct" berechnet aus den zweidimensionalen Bilddaten der einzelnen Kameras die 3d-Trajektorien. Am Besten aktiviert man diesen Arbeitsschritt in der Pipeline von Vicon-Workstation. Empfehlenswert ist auch die Aktivierung von Save-Trial. Weitere Arbeitsschritte der Pipeline brauchen nicht aktiviert zu werden, sollten aber auch nicht störend wirken.

Damit nicht unnötig Speicherplatz auf der Harddisk verschwendet wird, kann der Trial-Type so eingestellt werden, dass nur Videodaten gemessen werden (unter Trial/Trial-Types). Die Messdauer unter Default Duration stellt man am besten auf 90 Sekunden ein.

Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass das c3d-File im IBM-PC Format (nicht im DEC-Format) abgespeichert wird. Die erforderlichen Einstellungen sind unter User Preferences zu finden und sind wie folgt vorzunehmen:

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2.2. Archivierung

Voraussetzung für das Einrichten eines Videometrie-Schnelltests ist, dass man ins
Messdaten-Archiv eingeloggt ist. Für die Messdaten-Archivierung müssen zwei Einträge in der Benutzertabelle eingerichtet werden: einer für das Autotracking und einer für die eigentliche Messdaten-Archivierung.

Der Eintrag für das Autotracking wird mit Insert, Analyse, Autotracking_Feet erzeugt und jener für die Messdaten-Archivierung mit Insert, Messung/Archivierung, Vicon-Measurement Beide Einträge müssen entsprechend konfiguriert werden. Für den Autotracking_Feet-Eintrag geschieht das mit Konfiguration, Analyse, Parameter. Folgende Parametermaske erscheint daraufhin:



Die Möglichkeit den Messraum zu begrenzen wird hier normalerweise nicht benötigt, da die Begrenzung des Messraums für Vicon-Messdaten auch beim Archivierungseintrag möglich ist und dort schneller arbeitet. Der Parameter Maximum_Distance_Deviation bestimmt, in welchem Bereich der Abstand zwischen Fersenmarker und Vorfußmarker schwanken darf. Für Zeitbereiche, in denen die Distanz der Marken weiter als die eingestellte Maximaltoleranz vom Medianwert abweicht, werden die betroffenen Marken als verdeckt markiert. In diesem Zusammenhang muss beachtet werden, dass bei der Analyse der archivierten Daten ebenfalls eine Distanzkontrolle durchgeführt wird (mit einem fixen Toleranzbereich von +-3 cm) und bei Nichterfüllung des Kriteriums der ganze Durchgang als unplausibel verworfen wird. Allerdings wird die zweitere Prüfung erst durchgeführt, nachdem über die Lücken in den Trajektorien interpoliert wurde. Die erste Prüfung garantiert also nicht, dass der Durchgang auch die zweite erfolgreich absolvieren kann.

Für den Archivierungseintrag ist die Konfiguration etwas aufwändiger und ist im Kapitel Videometrie beschrieben. Dort sind auch die erforderlichen Einstellungen im Vicon-System angeführt. Hier werden nur die Besonderheiten des Schnelltests beschrieben. Mit Konfiguration, Parameter erreicht man folgende Eingabemaske:



Entscheidend ist, dass bei Schnelltestvariante 1 steht und bei Autotracking der Name des entsprechenden Autotracking-Eintrags. Außerdem muss beachtet werden, dass die unter Konfiguration / Names angegebenen Markennamen mit denen in der Datenanalyse (siehe Analyse) verwendeten übereinstimmen. Für einen einfachen Datenaustausch mit anderen Usern empfiehlt sich, folgende Markennamen zu verwenden:

Die Archivierung der Schnelltest-Daten wählt automatisch aus allen C3D-Files der unter Messdaten-Pfad angebebenen Directory die letzte Messung aus. Bedingung ist, dass im Vicon-System die Dateinamen so vergeben werden, dass die fortlaufend vergebenen Trial-Nummern durch Blank getrennt als letzter String vor dem Punkt stehen. Zum Beispiel: schnelltest 147.c3d

Die Parameter Xmin, Xmax usw. dienen zur Begrenzung des Messraums. Marken, deren Koordinaten außerhalb der angegebenen Grenzen liegen, gelten als verdeckt. Die Messraumbegrenzung kann aus mehreren Gründen von Vorteil bzw. erforderlich sein: Erstens können damit permanente statische Marken, die aufgrund von im Raum aufgestellten reflektierenden Gegenständen entstehen, eliminiert werden. Zweitens ist die Qualität der Messdaten oft am Beginn und am Ende der Messstrecke nicht ausreichend und stört u.U. das Autotracking. Wenn die Messstrecke kürzer ist als der mögliche Messraum, so wird die Messraumbegrenzung in Gehrichtung (X-Koordinate) benötigt, damit das Programm die einzelnen Durchgänge separieren kann.

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2.3. Analyse

Das Einrichten einer Messdatenanalyse (Formblatt, Befund, Vergleich oder Datensammlung) für den Videometrie-Schnelltest erfolgt wenn man als Benutzer ins
Messdaten-Archiv eingeloggt ist durch Aufruf von Insert, Analyse wobei bei als Typ of Analysis "Video_Schrittparameter" einzustellen ist.

Für Datenanalysen vom Typ "Formblatt" oder "Befund" empfiehlt sich als Art der Datenselektion Einzelmessung, für "Vergleich" oder "Datensammlung" ist Messungsvergleich erforderlicht. Zweiteres bedeutet, dass bei der Analyse mehrere Messungen ausgewählt und somit gleichzeitig verarbeitet werden können.

Die Konfiguration der Analyse erfolgt, indem der Eintrag markiert und der Menüpunkt Konfigurieren / Analyse aufgerufen wird. Daraufhin erscheint folgende Eingabemaske:



Die Parameter sind wie folgt:

Zehe_L, Zehe_R, Ferse_L und Ferse_R
Es ist möglich, die Analyse der Schrittparameter auch für Messungen mit mehr als 4 Marken durchzuführen. Um dem System mitzuteilen, welche der gemessenen Marken für die Schritterkennung verwendet werden sollen dienen diese 4 Parameter (die Markennamen sind case-sensitiv).

Ausgabeformat
Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen für das Ausgabeformat zur Verfügung:

Befundtransfer
Jeder Befund besteht aus einer Directory die entweder den Patientennamen gefolgt von " VI" trägt, oder, wenn eine Anforderungs-Identifikation vorhanden ist, nach dieser benannt ist. Befunde werden für die Anzeige in jene Directory gespeichert, die beim Parameter Zieldirectory angegeben ist. Will man sie dauerhaft speichern (z.B. in einer Datenbank), so müssen sie nach der Anzeige kopiert oder verschoben werden. Im Parameter Befundtransfer kann eine MS-DOS-Kommandozeile eingetragen werden, die diese Aufgabe übernimmt. Dem angegebenen Kommando wird der Name der Befunddirectory als Parameter übergeben. In der Regel wird man hier eine Patch-Datei starten. Ein Leerstring im Parameter Befundtransfer bewirkt, dass keine weitere Verarbeitung gestartet wird.

Datendoku
Dieser Parameter ist nur beim Ausgabeformat "Befund" relevant. Wird hier ein Pfad auf eine HTML-Datei angegeben, so erscheint unter dem Link "Details" (rechts unten im Befund) ein Verweis mit dem Namen "Beschreibung der Messgrößen", der auf diese Datei zeigt. Ein Leerstring bewirkt, dass dieser Verweis nicht aufscheint.



Wählt man den Menüpunkt Konfigurieren / Selektion, so kann eingestellt werden wie der Benutzer die Daten für die Analyse aus dem Messdaten-Archiv selektieren kann (siehe
Datenselektion).

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3. BEDIENUNG

3.1. Praktische Hinweise

Schuhwerk, Gehilfen: Der Videometrie-Schnelltest funktioniert auch mit Schuhen einwandfrei. Barfuß-Aufnahmen haben jedoch den Vorteil, dass es leichter ist, nach längerer Zeit Vergleichsmessungen unter gleichen Bedingungen durchzuführen. Gehilfen wie Stöcke, Krücken, Schienen, Bandagen etc. sind kein Hinderungsgrund für die Messung, nur sollten derlei Beeinflussungen des Gangbilds im Kommentar angemerkt werden. In manchen Fällen ist sogar die Messung mit Rollator möglich. Glänzende Metallteile können eventuell mit Klebeband abgedeckt werden, falls das System keine validen Daten erkennt.

Markenplatzierung: An jedem Fuss werden zwei Marken angebracht:

  1. Der Vorfuß-Marker ist auf halber Strecke zwischen dem medialem und lateralem Fußrand etwa am Zehenansatz anzubringen
  2. Der Fersenmarker wird ca. 2 cm über dem Boden am Ansatz der Achillessehne angebracht.


Geringe Abweichungen in Vertikalrichtung sind unkritisch, da bei der Messdatenanalyse der Abstand zwischen Marke und Boden jeweils in der Standphase bestimmt und abgezogen wird.

Anweisungen: Abgesehen von einer allgemeinen Erläuterung, dass der Proband die Messstrecke auf- und abgehen und jeweils bei der Umkehrmarke umkehren soll, sind keine weiteren Anweisungen empfehlenswert. Anweisungen wie "gehen sie ganz normal" oder "versuchen sie etwas schneller zu gehen" beeinflussen das Messergebnis.

Umgebungsbedingungen: Videometriesysteme sind anfällig auf optische Störungen. Daher empfiehlt es sich bei den Messungen den Messraum gegen Sonnenlicht abzuschirmen und gegebenenfalls reflektierende Gegenstände abzudecken. Selbstverständlich muss man auch darauf achten, dass keine im Raum herumstehenden Gegenstände die Sicht der Kameras verdecken. Außerdem muss man darauf achten, dass der Proband während der Messung nicht gestört wird.

Kamerajustierung: Für das automatische Labeling der Trajektorien ist ein möglichst störungsfreie Aufnahme auf einer Strecke von zumindest 3, besser 4 Meter erforderlich. Kurze Unterbrechungen der Trajektorien können vom Programm interpoliert werden. Nehmen die Unterbrechungen überhand, so sinkt die Anzahl der als plausibel gewerteten Durchgänge und die Fälle, dass zu wenige oder keine Schritte erkannt werden häufen sich. Im Idealfall erkennt der Autotracking-Algorithmus bei jedem Durchgang nur einen Zeitabschnitt, also keine Unterbrechung. Der Auswertungsalgorithmus wendet zwei Plausibilitätskontrollen an, nämlich die Abstandsprüfung zwischen den beiden Marken eines Fußes und den Links/Rechts-Wechsel der Bodenkontakte (Vollkontakte). Wird ein Durchgang als unplausibel erkannt, so wird das Wort unplausibel in der Funktion 'messinstanz>analog' der Klasse
Video_Schrittparameter angesprungen. Man kann in dieses einen Haltepunkt setzen und mit calls feststellen, woher es aufgerufen wurde. So lässt sich die Ursache der Unplausibilität ergründen. Außerdem existiert im Code der Funktion 'messinstanz>analog' ein auskommentierter Programmteil, der das Wort 'vollkontaktbild' aufruft. Wenn man diesen aktiviert, erhält man für jeden Durchgang eine Graphik mit den erkannten Vollkontaktzeiten.

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3.2. Messen

Die Durchführung einer Messung mit dem Vicon-System ist im Vicon-Handbuch beschrieben. Für die Weiterverarbeitung der Messdaten mit dem MAL-System ist es erforderlich, dass die erfassten Messdaten vor dem Speichern mit "Rekonstrukt" bearbeitet werden. Am Besten aktiviert man diesen Arbeitsschritt in der Pipeline. Außerdem muss das Ausgabeformat des Vicon Systems entsprechend eingestellt sein, damit MAL die Daten lesen kann (siehe
Videometrie).

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3.3. Auswerten und Befunden

Üblicherweise werden beim
Einrichten zwei Einträge für Messdatenanalysen, einer für ein Formblatt und einer für den Befund, konfiguriert. Durch einen Doppeklick auf einen dieser Einträge wird die Datenanalyse gestartet.

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3.4. Beschreibung der Messergebnisse

3.4.1. Allgemeines zu den Messergebnissen



In den Spalten Links und Rechts sind jeweils die Mittelwerte aller erfassten Bewegungszyklen oder Schritte (die Anzahl der Bewegungszyklen ist in der ersten Zeile zu finden).

Die Spalten L-Streuung und R-Streuung enthalten Werte, die die äStabilität“ des Gangmusters widerspiegeln. Die Streuung kann man sich etwa als durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert vorstellen. D.h.: große Streuung = instabiler Gang.

Die Spalte Differenz zeigt die Unterschiede zwischen Links und Rechts an.

Alle Messgrößen werden für linke und rechte Seite getrennt berechnet, auch wenn theoretisch linke und rechte Werte gleich sein müssten (z.B. bei der Zykluslänge).

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3.4.2. Bedeutung der Messergebnisse

Der Begriff "Zyklus" wird für einen Vollschritt (vom Beginn des Vollkontakts eines Fusses bis zum Beginn des Vollkontakt des gleichen Fusses) verwendet, wobei der Vollkontakt jener Zeitbereich ist, in dem sowohl die Ferse als auch der Ballen den Boden berühren. Der Begriff "Schritt" wird für einen Halbschritt, also zum Beispiel beim rechten Schritt vom linken zum rechten Bodenkontakt, verwendet.

Parameter, die den Begriff "Zeit" enthalten sind Absolutzeiten (in Sekunden), während Parameter mit dem Begriff "Phase" Prozentwerte bezogen auf die Zyklusdauer sind.

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3.4.2.1. Symmetrie

Der Parameter "Symmetrie" dient dazu, auf einen Blick eine Gesamteindruck von der Gangsymmetrie zu erhalten. Je kleiner der Wert ist, desto symmetrischer ist der Gang. Er ist eine gewichtete Summe aus Seitendifferenzen mehrerer Gangparameter. Die Gewichte wurden mittels Hauptkomponentenanalyse bestimmt. Mit anderen Worten:
Der Parameter "Symmetrie" ist die erste Hauptkomponente aller gangbildrelevanten Seitendifferenzen.

Für die Berechnung jeweils einer Steitendifferenz x wurde folgende Formel verwendet, wobei L und R die über alle Schritte einer Messung gemittelten Messgrößen der linken bzw. rechten Seite sind:

  x = log((L-R)^2)
Das Quadrieren dient zur Elimination des Vorzeichens und das Logarithmieren bewirkt, dass die Stichproben nahezu normalverteilt werden.

Zur Berechnung der Gewichte mittels Hauptkomponentenanalyse wurde eine Stichprobe von n=8386 Probanden herangezogen. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse:

Parameter xMittel MW(x)Gewicht g
Schrittlänge0.6569110.00270384
Schrittdauer-3.341060.00339265
Kontaktzeit-3.617520.00367639
Hebehöhe0.06668820.00395186
Auswärtsrot.1.116680.00172574
Aufsetzwinkel0.3286790.00202846
Abhebwinkel0.8024440.00325044
Ausschwenken-0.4911340.00237891
Schwungwinkel1.039260.00391867
Scheitelpunkt0.3251580.00347298
Fersenkontaktzeit-3.36010.00325672
Zehenkontaktzeit-3.540850.00371121


Diese Werte sind im Progammcode hinterlegt und werden bei der Auswertung einer Messung zur Berechnung des Symmetriewertes S herangezogen:
  S = ∑ (x-MW(x))*g


MW(x) .. Mittelwert von x

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3.4.2.2. Stabilität

Die "Stabilität" ist ebenso wie die "Symmetrie" eine gewichtete Summe aus mehreren Messparametern. Sie dient dazu, mit einem Blick einen Gesamteindruck der Streuungen zu erhalten. Je niedriger der Wert, desto kleiner sind die Streuungen.
Der Parameter "Stabilität" ist die erste Hauptkomponente der Standardabweichungen.

Die schiefsymmetrische Verteilung der Standardabweichungen jedes Gangparametes P wird zunächst durch Logarithmieren an eine Normalverteilung angepasst:

  x = log(sqrt(variance(P)))
Zur Berechnung der Gewichte mittels Hauptkomponentenanalyse wurde eine Stichprobe von n=8357 Probanden herangezogen. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse:

Parameter PMittel MW(x)Gewicht g
Schrittlänge links0.3831880.014188
Schrittlänge rechts0.3812630.0141518
Schrittdauer links-1.567060.0133622
Schrittdauer rechts-1.569830.0140646
Schrittbreite links0.3736290.00271352
Schrittbreite rechts0.3802380.00238775
Kontaktzeit links-1.428930.0130174
Kontaktzeit rechts-1.417370.0127975
Hebehöhe links-0.07675360.0115112
Hebehöhe rechts-0.07629830.0108818
Auswärtsrot. links0.3411040.0101458
Auswärtsrot. rechts0.3482120.0098471
Aufsetzwinkel links0.25949-0.000629605
Aufsetzwinkel rechts0.263244-0.000709495
Abhebwinkel links0.4882840.00482958
Abhebwinkel rechts0.4740930.00724876
Ausschwenken links-0.03059190.00284995
Ausschwenken rechts-0.03560040.00228419
Schwungwinkel links0.4407980.0108291
Schwungwinkel rechts0.4375580.0103163
Scheitelpunkt links0.1592780.00676093
Scheitelpunkt rechts0.1611870.00605205
Fersenkontaktzeit links-1.45440.0132316
Fersenkontaktzeit rechts-1.443370.0128716
Zehenkontaktzeit links-1.453950.0130274
Zehenkontaktzeit rechts-1.443490.0127422


Diese Werte sind im Progammcode hinterlegt und werden bei der Auswertung einer Messung zur Berechnung des Stabilitätswertes S herangezogen:
  S = ∑ (x-MW(x))*g


MW(x) .. Mittelwert von x


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3.4.3. Interpretation der Messergebnisse