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MAL Dokumentation: Videometrie
1. EINRICHTEN
Das Einrichten einer Archivierung von Videometrie-Daten
erfolgt nach dem Login als Anwender mit dem Menüpunkt
Insert und Auswahl von Motion-Measurement oder
Vicon-Measurement
(je nach dem vorhandenen Mess-System).
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2. KONFIGURATION
Hat man in die Anwenderdaten des Messdaten-Archivs eine
Archivierung vom Typ Motion-Measurement oder
Vicon-Measurement
eingetragen, so erscheint nach Aufruf des Menüpunktes
Konfiguration ein Menü mit folgenden Auswahlmöglichkeiten:
Parameters
Der Menüpunkt Parameter dient zum Einstellen allgemeiner Parameter
für die Archivierung von Videometrie-Daten (kurz: Videodaten):
Der Parameter Messfrequenz gibt die Sampling-Frequenz
in Hertz an. Der Parameter Animationsmaßstab stellt die
Größe der Kontrollanimation, die bei jeder Archivierung
aufgerufen werden kann, ein.
Der Paramter Messdaten-Pfad gibt an, aus welcher
Directory die Tracks gelesen werden sollen (der abschließende
Backslash ist erforderlich!).
Wenn mit der Autotracking-Funktion archiviert werden soll,
so muss im Parameter Autotracking ein Verweis auf einen entsprechenden
Eintrag der Klasse "Autotracking_Net" enthalten sein (siehe Autotracking).
Andernfalls ist dieses Feld leer zu halten.
Bei der Archivierung von Vicon-Daten
mit Autotracking, muss bei der Messdatenerfassung der Punkt Reconstruct
im Pipelining angeklickt sein. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass das
c3d-File im IBM-PC Format (nicht im DEC-Format) abgespeichert wird. Die
erforderlichen Einstellungen sind unter User Preferences zu finden und sind wie
folgt vorzunehmen:
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3. AUTOTRACKING 3.1. Methode
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Das Autotracking-Verfahren beruht auf lernenden Mustererkennungssystemen,
nämlich Neuralen Netzen.
Für jede Markerkonfiguration und Bewegungsart (Stand, Gehen, Laufen, Schritt, Trab...)
muss ein eigenes Neurales Netz konfiguriert und mit Beispieldaten
(bereits korrekt getrackte Daten) trainiert werden.
Das Neurale Netz wird beim Autotracking dazu benutzt, aus der ungeordneten
Menge der exakten Raumpositionen der Marken, für jede mit Namen eindeutig
definierte Marke eine ungefähre Raumposition (Schätzposition) zu berechnen.
Durch ein Minimum-Distanzverfahren werden die exakten Raumpositionen
den geschätzten Markenpositionen paarweise zugeordnet. Somit erhält man
eine eindeutige Zuordnung der exakten Raumpositionen zu den Markernamen.
Um aus der ungeordneten Menge der Raumpositionen brauchbare Eingangsdaten
(Lernmuster) für das neurale Netz zu berechnen, wird folgendes Verfahren verwendet:
Der Messraum wird in jede Dimension in eine voreinstellbare Anzahl von gleichen
Abschnitten geteilt. So erhält man eine Menge gleich großer Quader. Jeweils
dem Zentrum dieser Quader ist ein gedachter (virtueller) Sensor zugeordnet,
der die Distanzen zu allen Raumpositionen berechnet, gewichtet und summiert.
Gewichtet wird nach der Funktion der Gauß´schen Glockenkurve. Weit entfernte
Punkte fallen also weniger ins Gewicht als nahe Raumpositionen.
Wird der Raum z.B. in X-Richtung in 2, in Y-Richtung in 3 und in Z-Richtung in
4 Abschnitte geteilt, so erhält man 2 * 3 * 4 = 24 Quader mit entsprechend 24
Sensoren, also 24 Eingangssignale für das neurale Netz.
Beim Training des neuralen Netzes werden diese Eingangssignale als
Muster-Datensatz (Pattern-Sample) und die dazugehörigen Koordinaten
der Markenpositionen als Solldatensatz (Target-Sample) verwendet.
3.2. Autotracking-Konfiguration
Das Konfigurationsmenü für Auswertungen vom Typ "Autotracking_Net" hat folgende
Menüpunkte:
Neural-Net
Configure
Unter dem Menüpunkt Neural Net erreicht man
das Konfigurations- und Testmenü für
das Neurale Netz, das beim Autotracking verwendet wird.
Es hat folgenden Aufbau:
Bei Auswahl des Punktes Configure wird folgende
Maske geöffnet:
Die Zeile Topologie beschreibt die Struktur des
Neuralen Netzes. Die erste Zahl ist die Anzahl der Input-Synapsen.
Diese muss immer gleich der Anzahl der virtuellen Raumsensoren sein
und wird dynamisch errechnet. Die letzte Zahl ist die Anzahl der Output-Synapsen.
Sie muss immer gleich der Anzahl der Marker-Koordinaten (also 3 * Markeranzahl)
sein und wird ebenfalls dynamisch berechnet. Dazwischen können
ein oder mehrere Zahlen für die Beschreibung der Hidden-Layer
stehen (siehe auch Neurale Netze). In der Praxis hat
sich ein Hidden-Layer bewährt, dessen Anzahl der Synapse etwa gleich der
Anzahl der Marken ist.
Der Parameter Init_Faktor_k stellt ein, in welchem Wertebereich
die zufälliger Initalisierung der Synaptischen Gewichte erfolgen soll.
Iterations_per_Training stellt die Zahl der Iterationen bei einem
Lerndurchlauf ein. Im Prinzip gilt: Je größer, desto besser werden die Muster gelernt.
Allerdings steigt auch die Dauer der Lernphase. Die oben angeführte Zahl der Iterationen
benötigt auf einem durchschnittlichen PC einige Minuten Rechenzeit (es gibt keine
Fortschrittsanzeige beim Lernen, man muss einfach warten).
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3.3. Praktische Vorgangsweise
Die für das Autotracking benötigten Neuralen Netze und ihre dazugehörigen
Konfigruationsdaten kann jeder Anwender mit der Funktion Insert
(Auswertungstyp: "Autotracking_Net") in seinen Arbeitsbereich laden,
konfigurieren und mit Hilfe bereits archivierter Muster-Messdaten trainieren,
indem er die Auswertung startet.
Autotracking-Auswertungen können wahlweise mit Einfachselektion
oder mit Mehrfachselektion eingerichtet werden. Bei Mehrfachselektion
können mehrere Messdatensätze im Archiv ausgewählt werden, bevor das Berechnen
der Lerndaten und das Trainieren des Netzes gestartet wird.
Vorgehen bei der Anwendung:
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