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MAL Dokumentation: Kistler Laufband




Inhalt:

1. ALLGEMEINES
2. DAS ZUSATZTABLEAU
2.1. Verkabelung
3. EINRICHTEN UND KONFIGURIEREN
3.1. Messung
3.1.1. A/D-Converter
3.1.2. Platten
3.1.3. Verstärker
3.1.4. Speed Kalibration
3.1.5. Force Kalibration
3.2. Analyse
4. BEDIENUNG
4.1. Praktische Hinweise
4.2. Messen
4.3. Auswerten und Befunden
4.4. Beschreibung der Messergebnisse
4.4.1. Allgemeines zu den Messergebnissen
4.4.2. Bedeutung der Messergebnisse
4.4.3. Interpretation der Messergebnisse
4.4.4. Kurven
4.4.4.1. Vertikalkraft
4.4.4.2. Trittspur
4.4.4.3. Abrollkurve
4.4.5. Automatische Beurteilung
4.4.5.1. Tabelle der Grenzwerte
5. PROGRAMMBESCHEIBUNG
5.1. Messdatenerfassung
5.2. Messdatenanalyse
5.3. Schritterkennung
5.4. Kalibrierung der Kraftsensoren


1. ALLGEMEINES

Hier sind jene Programmteile, die für die Messdatenerfassung und -analyse mit dem Kistler/H-P-Cosmos Laufband (Modell "Mercury") erforderlich sind, beschrieben.

Die Kommunikation mit dem Laufband (genauer: mit dem Kistler-Verstärker) erfolgt über den A/D-Wandler. Die Ansteuerung des Laufbandmotors über die serielle Schnittstelle ist nur rudimentär (für Kalibrier- und Testzecke) realisiert. Auch aus Sicherheitsüberlegungen ist es nicht günstig, das Laufband fernzusteuern (der Proband könnte stürzen). Bei der Messdatenerfassung muss also das Laufband direkt über das Tableau bedient werden.

Damit aus dieser Position die Messung gestartet und beendet werden kann, auch wenn der Messcomputer nicht in Griffweite steht, wird am Laufband ein kleines Zusatztableau angebracht, das direkt am Stecker des Kistler-Verstärkers angeschlossen wird.

Informationen über das Protokoll und die Verkabelung der seriellen Schnittstelle können bei
H-P-Cosmos gefunden werden (Kapitel "Functions" bzw. "Interface Cable"). MAL-Worte, die das Laufband über das serielle Interface ansteuern oder abfragen, sind unter dem Topic mercury zu finden.

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2. DAS ZUSATZTABLEAU

Das Zusatztableau ist ein kleines Gehäuse mit zwei roten und einer Grünen LED und einem Taster zum Starten und Stoppen der Messung. Es wird am Besten am rechten vorderen Träger für den Handlauf angebracht, damit der Bediener gleichzeitig das Laufbandtableau und das Zusatztableau bedienen kann.

Die beiden roten LEDs (Ready-LED1 und Ready-LED2) leuchten, wenn die Messung läuft und die jeweilige Kraftmessplatte belastet ist. Die grüne LED leuchtet, wenn das Programm messbereit ist. Die Messung kann dann mit der Starttaste gestartet und durch ein zweites Drücken wieder beendet werden.

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2.1. Verkabelung

Das Zusatztableau wird am 37-poligen Sub-D-Stecker des Kistler-Verstärkers angeschlossen. Die LEDs werden jeweils mit 330 Ohm Vorwiderständen betrieben.

  1. Pin 7 ist Masse. Sämtliche Kathoden der LEDs und ein Anschluss der Starttaste sind mit Masse zu verbinden.
  2. Pin 22 wird über 330 Ohm mit der Anode der Ready-LED1 verbunden.
  3. Der weiss/rote Draht wird von Pin 23 entfernt und über 330 Ohm mit der Anode der Ready-LED2 verbunden.
  4. Pin 23 wird mit Pin 4 verbunden (Operate-Bits) und über 330 Ohm mit der Anode der Grünen LED verbunden.
  5. Pin 11 oder 16 (Analogkanal 15 bzw. 10) wird mit dem zweiten Anschluss der Starttaste verbunden und zwischen Pin 11/16 und Pin 1 (+5V) wird ein Pull-Up-Widerstand von 4,7 kOhm geschaltet. Die Auswahl des Analogkanals (im Prinzip kann jeder zwischen 10 und 15 verwendet werden) hängt vom Gesamtbedarf der Anlage ab. Manche A/D-Wandler haben nur 12 Kanäle.

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3. EINRICHTEN UND KONFIGURIEREN

3.1. Messung

Das Einrichten einer Messung für das Kistler Laufband erfolgt wenn man als Benutzer ins
Messdaten-Archiv eingeloggt ist durch Aufruf von

Insert, Messung/Archivierung, Force-Measurement, Gaitway

Als Analog-Measurement ist A/D-Converter anzugeben.

Der neu eingerichtete Eintrag für Laufbandmessungen ist weitgehend vorkonfiguriert. Gewisse Kalibriervorgänge sind jedoch immer erforderlich. Markiert man den neuen Eintrag und wählt den Menüpünkt Konfigurieren, so erscheint ein Menü mit folgenden Menüpunkten:



Die Bedeutungen der einzelnen Menüpunkte sind in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben.

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3.1.1. A/D-Converter

Als A/D-Wandler wird üblicherweise eine Karte vom Typ PCIM-DAS 1602/16 mit dem Laufband mitgeliefert. Die Karte wird über die
Universal-Library betrieben. Daher ist es im Prinzip möglich, das Laufband auch mit anderen Karten zu betreiben (ist jedoch nicht getestet).

Die Konfiguration des A/D-Converters öffnet ein Untermenü mit den Punkten Channels und Parameters. Der Menüpunkt Channels öffnet folgende Tabelle:

Die Kanalnamen werden zum Referenzieren der einzelnen Kanalnummern verwendet (bei der Konfiguration der Kraftmessplatten) und sollten daher nicht (bzw. nur in Übereinstimmung mit der Konfiguration der Platten) verändert werden.

Die typischen Konfigutationsdaten für einen Analogkanal von einem Kraftsensor sehen etwa wie folgt aus:

Wenn die Universal-Library benutzt wird, dann müssen die Verstärkungsfaktoren für alle Kanäle gleich sein. Diese Einstellung muss bei der Umrechnung von Rohwerten auf Volt entsprechend berücksichtigt werden. Die Umrechung auf Newton ist bei den Parametern der Kraftsensoren (Platten) zu finden. Im Kapitel Force Kalibration ist beschrieben, wie diese Umrechnung automatisch generiert werden kann. Den Parameter Scope kann man auch auf '+' einstellen, wenn man eine Online-Anzeige des Analogsignals bei der Messung wünscht (das kann zum Beispiel für die Wahl des Verstärkungsfaktors sinnvoll sein).

Die Laufbandgeschwindigkeit wird über einen eigenen Analogkanal gemessen. Seine Konfigurationsdaten sehen etwa wie folgt aus:

Eine automatische Prozedure zum Kalibrieren des Geschwindigkeitskanals (= Berechung von 'Calibarion_Code') ist im Kapitel Speed Kalibration beschrieben.

Der letzte Kanal (Kanalname "Start-Taste") ist ein Analogkanal, der als Digitalkanal verwendet wird. Er dient zur Abfrage der Starttaste am Zusatztableau. Die Nummer des Analogkanals kann von Anlage zu Anlage abweichen. Entscheidend ist, das dieser Kanal den Namen "Start-Taste" trägt. Er wird einerseits vor dem Start der Messung abgefragt und andererseits vom Wort mercury_callback während der Messung, um das Ende der Messung zu bestimmen. Er wird wie folgt konfiguriert:



Mit dem Menüpunkt Parameter werden allgemeine Einstellungen des A/D-Boards vorgenommen:



Das Buffer_File ist ein temporäres File. Es wird bei jeder Messung neu angelegt und enthält den Ringpuffer für die Analogdaten. Der Parameter Buffer_Length gibt an, wie lange die maximale Aufzeichnungsdauer (in Samples) sein soll. Normalerweise sind Aufzeichnungzeiten zwischen 10 und 30 Sekunden sinnvoll. Das heißt nicht, dass nicht länger gemessen werden kann, sondern dass im Falle einer längeren Messung nur die letzten 10 bis 30 Sekunden gespeichert werden (siehe auch Kapitel Analogmessungen).

Im Parameter Sampling_Frequency ist die Abtastfrequenz einzustellen. Man muss beachten, welche Frequenzen von der verwendeten A/D-Karte unterstützt werden. Oversampling_Rate ist immer mit 1 einzustellen. Der Parameter existiert nur aus Kompatibiltätsgründen mit EMG-Messungen.

A/D-Bordnummer dient zur Adressierung des A/D-Boards. Wird die Universal-Library zum Betrieb der Karte verwendet, so kann dieser Parameter mit dem Programm "Instacal" bestimmt werden.

Der Trigger_Code bestimmt die Endebedingung für die Analogmessung. In der Regel wird man das Wort mercury_callback verwenden.

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3.1.2. Platten

Unter den Menüpunkten 1.Platte und 2.Platte des Konfiguratonsmenüs sind die Einstellungen für die beiden Kraftmessplatten zu finden. Die Untermenüs sind für beide Platten gleich und haben folgende Menüpunkte:

Parameter
Die allgemeinen Parameter einer Kraftmessplatte betreffen hauptsächlich die 3d-Animation:

Der Parameter Animationsma stab legt fest, in welchem Maßstab die Platten beim Einstellen der Orientierungen mit dem Menüpunkt Orientierung erscheinen sollen. Kraftma stab legt fest, wie groß (in Meter) ein Newton Bodenreaktionskraft in der Animation der Messergebnisse erscheinen soll. Size_x und Size_y beschreiben die Breite und Länge der Platte für die Animation.

Sensors
Die Tabelle der Kraftsensoren beschreibt die Zuordnug der Analogkanäle zu den Sensoren, die räumliche Position der Sensoren und die Umrechnung von Volt auf Newton.

Die Spalten 'x', 'y' und 'z' geben die räumliche Position des Sensors an. Das Koordinatensystem beim Kistler-Laufband ist rechtsorientiert mit der X-Achse nach rechts, der Y-Achse gegen die Blickrichtung und der Z-Achse in den Boden.

Die Spalten 'fx', 'fy' und 'fz' enthalten MAL-Codes für die Berechnung der Kraftkomponenten in die entsprechenden Richtungen. Nachdem das Laufband keine Horizontalkräfte bestimmen kann, sind hier Codes die Realverbunde mit Nullwerten berechnen zu finden. Bei der Berechnung von 'fz' findet man die Variable 'Empfindlichkeit_z'. Diese Variable wird aufgrund der Bereichswahl vom Verstärker berechnet.

Orientation
Mit diesem Menüpunkt wird eine 3d-Animation gestartet, die die räumliche Orientierung der Kraftmessplatte in Bezug auf das Laufband-Koordinatensystem zeigt. Das Laufband-Koordinatensystem ist rechtsorientiert. Sein Ursprung liegt normalerweise in der Mitte zwischen den Platten. Die X-Achse zeigt nach Rechts, die Y-Achse nach posterior und die Z-Achse nach unten. Die Kraftmessplatte 1 liegt in Richtung Anterior und die Kraftmessplatte 2 in Richtung Posterior.

Die Objekte in der 3d-Animation können entweder mit der normalen Maus oder der
3d-Lasermaus bewegt werden. Mit dem Menüpunkt Markieren kann entweder das Koordinatensystem ("koord") oder die Platte ("platte") separat zum Bewegen freigegeben werden. Wird bei Markierten ein Leerstring angegeben, so werden wieder alle Objekte gemeinsam bewegt. So ist es möglich die Orientierung der Platte relativ zum Bezugssystem einzustellen. Nach Beenden der Animation besteht die Möglichkeit, die Drehmatrix der Orientierungsdaten zu runden. Das Runden erfolgt, indem jede Komponente der Drehmatrix gerundet wird. Wenn die Kraftmessplatte einigermaßen im rechten Winkel zum Bezugssystem steht wird somit erreicht, dass der rechte Winkel exakt wird.

Für ein genaues Einstellen und zur Kontrolle der Orientierungsdaten empfiehlt sich der Menüpunkt Edit-Orientation.

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3.1.3. Verstärker

Dieser Menüpunkt öffnet folgende Eingabemaske:

Der Parameter manuelle_Seitenzuordnung ist beim Laufband immer auf Null zu setzen.

Der Parameter Bereich_z dient zur Messbereichswahl des Kistler-Verstärkers. Bereich_z und Empfindlichkeit_z müssen korrespondieren. Der Wert 0 bei Bereich_z erfodert eine Empfindlichkeit_z von 1000 mV/N und der Wert 1 bei Bereich_z erfordert eine Empfindlichkeit_z von 3000 mV/N.

Unter Glättung ist ein MAL-Code mit dem Glättungsalgorithmus für die Rohwert-Zeitreihen einzutragen.

Sämtliche Parameter im Abschnitt "ANIMATION" sind für das Kistler-Laufband irrelevant. Sie existieren nur aus Kompatibilitätsgründen mit anderen Kraftmessungen.

Der Parameter Operate_BIT enthält die Bitnummer des Digitalausgangs für das Operate/Reset-Signal des Kistler-Verstärkers. Das High_Range_Bit definiert den Digitalausgang für die Bereichswahl und Ready_LED1_Bit und Ready_LED2_Bit die Digitalausgänge für die beiden Ready-Leds am
Zusatztableau. Der Parameter Ready_Schwelle bestimmt, ab welchem Analogwert (Rohwert) die Starttaste als gedrückt gilt.

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3.1.4. Speed Kalibration

Das Laufband muss an der seriellen Schnittstelle "COM1" angeschlossen sein, damit der Menüpunkt Speed_Kalibration ausgeführt werden kann. Dabei wird das Laufband in verschiedenen Geschwindigkeiten (von 0 m/s bis 2 m/s in 0.1-er Schritten) betrieben und jeweils 10 Sekunden lang der Analogkanal 'speed' gemessen. Anschießend wird eine lineare Regression berechnet und die berechneten Polynomkoeffizienten werden in einer Ausgabemaske angezeigt. Diese können dann mit Copy and Paste in den Parameter Calibration_Code des Analogkanals 'speed' eingesetzt werden.

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3.1.5. Force Kalibration

Die Kraftkalibrierung ist für jede Kraftmessplatte separat durchzuführen. Am Beginn der Messung erscheint eine Maske zur Eingabe der Plattennummer und des Gewichts der Versuchsperson (dieses sollte zuvor möglichst genau ermittelt werden) sowie der Anzahl der Messungen.

Es sind mindestens 4 Messungen (eine pro Plattenecke) erforderlich. Eine größere Anzahl von Messungen erhöht die Genauigkeit der Kalibrierung, wobei die Messungen möglichst gleichmäßig über die Platte verteilt werden sollen.

Beim Start der Kalibrierung darf die Kraftmessplatte nicht belastet sein. Dann wird eine Ecke belastet und die Starttaste am Zusatztableau gedrückt. Damit die Kalibrierung auch von einer einzelnen Person durchgeführt werden kann, wird jede Teilmessung erst einige Sekunden nach dem Drücken der Starttaste gestartet. Der Hinweis "messbereit" zeigt an, dass die nächste Messung mit der Starttaste gestartet werden kann.

Nach der letzten Teilmessung werden die Kalibrierdaten automatisch in die Calibration_Codes der Analogkanäle eingetragen.

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3.2. Analyse

Das Einrichten einer Messdatenanalyse (Formblatt, Befund oder Datensammlung) für das Kistler Laufband erfolgt wenn man als Benutzer ins
Messdaten-Archiv eingeloggt ist durch Aufruf von Insert, Analyse wobei bei als Typ of Analysis "Laufband_Kraftauswertung" einzustellen ist.

In den meisten Fällen ist als Art der Datenselektion Einzelmessung erforderlich. Messungsvergleich ist nur für Analysen vom Typ "Formblatt" oder "Datensammlung" möglich und bedeutet, dass beim Start des Formblatts die Daten mehrerer Einzelmessungen gemittelt werden bzw. die Datensammlung für mehrere Messungen auf einmal angestoßen werden kann.

Konfiguriert kann die Analyse werden, indem der Eintrag markiert und der Menüpunkt Konfigurieren / Analyse aufgerufen wird. Daraufhin erscheint folgende Eingabemaske:



Die Parameter sind wie folgt:

Ausgabeformat
Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen für das Ausgabeformat zur Verfügung:

Befundtransfer
Jeder Befund besteht aus einer Directory die entweder den Patientennamen gefolgt von " LB" trägt, oder, wenn eine Anforderungs-Identifikation vorhanden ist, nach dieser benannt ist. Befunde werden für die Anzeige in jene Directory gespeichert, die beim Parameter Zieldirectory angegeben ist. Will man sie dauerhaft speichern (z.B. in einer Datenbank), so müssen sie nach der Anzeige kopiert oder verschoben werden. Im Parameter Befundtransfer kann eine MS-DOS-Kommandozeile eingetragen werden, die diese Aufgabe übernimmt. Dem angegebenen Kommando wird der Name der Befunddirectory als Parameter übergeben. In der Regel wird man hier eine Patch-Datei starten. Ein Leerstring im Parameter Befundtransfer bewirkt, dass keine weitere Verarbeitung gestartet wird.

Datendoku
Dieser Parameter ist nur beim Ausgabeformat "Befund" relevant. Wird hier ein Pfad auf eine HTML-Datei angegeben, so erscheint unter dem Link "Details" (rechts unten im Befund) ein Verweis mit dem Namen "Beschreibung der Messgrößen", der auf diese Datei zeigt. Ein Leerstring bewirkt, dass dieser Verweis nicht aufscheint.



Wählt man den Menüpunkt Konfigurieren / Selektion, so kann eingestellt werden wie der Benutzer die Daten für die Analyse aus dem Messdaten-Archiv selektieren kann (siehe
Datenselektion).

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4. BEDIENUNG

4.1. Praktische Hinweise

Patienten sollten niemals unbeaufsichtigt am Laufband gehen. Der Untersucher sollte stets die Hand in der Nähe des Laufbandtableaus haben, damit er im Notfall die Stopptaste betätigen kann.

Das Messverfahren bedingt, dass Probanden mit kleiner Schrittlänge oder stark asymmetrischem Gang nicht gemessen werden können. Als Richtgröße gilt eine Schrittlänge von mindestens 50 cm.

Vor der Messung muss der Proband an das Gehen auf dem Laufband gewöhnt sein. Bei Normalpersonen ist die Gewöhnungsphase sehr kurz. Es genügen meist 5 Minuten, bis der Proband entspannt am Laufband gehen kann.

Für einwandfreie Untersuchungsergbenisse ist es erforderlich, dass der Proband während der ganzen Messzeit gleichmäßig geht, da sonst die Streuungen und somit der Parameter "Stabilität" negativ beeinflusst werden. Jegliche Ablenkung und Anweisungen sollten während der Messperiode vermieden werden. Die Messperiode beginnt mit dem Drücken der Start-Taste am Zusatztableau und endet mit dem zweiten Drücken, ist also jene Zeit, in der die roten LEDs leuchten bzw. blinken. Allerdings wird je nach
Konfiguration der Messung immer nur ein bestimmter Zeitraum der Messperiode (z.B. die letzten 30 Sekunden) für die weitere Berechnung verwendet. Es genügt also im Falle einer Störung diesen Zeitraum zu warten, damit die Messfehler bei der Berechnung nicht ins Gewicht fallen.

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4.2. Messen

Vor dem Start der Messung muss das Laufband und der Kistler-Verstärker (Signal-Conditioner) eingeschaltet sein.

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4.3. Auswerten und Befunden

Üblicherweise werden beim
Einrichten zwei Einträge für Messdatenanalysen, einer für ein Formblatt und einer für den Befund, konfiguriert. Durch einen Doppeklick auf einen dieser Einträge wird die Datenanalyse gestartet.

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4.4. Beschreibung der Messergebnisse

4.4.1. Allgemeines zu den Messergebnissen



In den Spalten Links und Rechts sind jeweils die Mittelwerte aller erfassten Bewegungszyklen oder Schritte (die Anzahl der Bewegungszyklen ist in der ersten Zeile zu finden).

Die Spalten L-Streuung und R-Streuung enthalten Werte, die die äStabilität“ des Gangmusters widerspiegeln. Die Streuung kann man sich etwa als durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert vorstellen. D.h.: große Streuung = instabiler Gang.

Die Spalte Differenz zeigt die Unterschiede zwischen Links und Rechts an.

Alle Messgrößen werden für linke und rechte Seite getrennt berechnet, auch wenn theoretisch linke und rechte Werte gleich sein müssten (z.B. bei der Zykluslänge).

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4.4.2. Bedeutung der Messergebnisse

Alle Kräfte sind in Newton angegeben (9.81N = 1kg).

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4.4.3. Interpretation der Messergebnisse