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Inhaltsverzeichnis
MAL Dokumentation:
Laserbeam-Mouse
Inhalt:
1.
ALLGEMEINES
2.
FUNKTIONSWEISE
3.
INBETRIEBNAHME
3.1.
Verkabelung
3.2.
Aufstellung
3.3.
Konfiguration und Test
4.
TROUBLESHOOTING UND WARTUNG
5.
TECHNISCHE DATEN
5.1.
Allgemeines
5.2.
Abmessungen
5.3.
Genauigkeit
1. ALLGEMEINES
Die 3D-Laserbeam-Mouse ist, ähnlich einer normalen Computermaus,
ein Bediengerät für die Manipulation von Objekten am Bildschirm.
Während aber übliche Computermäuse nur zwei Freiheisgrade,
nämlich Links/Rechts und Oben/Unten besitzen, kann die
3D-Laserbeam-Mouse frei im Raum bewegt werden. Dabei werden
alle 6 Freiheitsgrade und deren Veränderungen bestimmt.

Vor allem in Kombination mit der in MAL üblichen
stereoskopischen Darstellung
von 3-dimensionalen Objekten
und Vorgängen eröffnet sie völlig neue Möglichkeiten
sowohl bei der Betrachtung als auch der Manipulation
von räumlich orientierten Datensätzen.
Die Laserbeam-Mouse besitzt zwei Tasten. Die untere dient dazu
den Cursor zu halten, die obere zum Halten von Objekten. D.h.
solange nur ein
Animationsobjekt
dargestellt wird kann dieses
mit der oberen Maustaste genommen und im Raum bewegt werden. Die
untere Taste ist dann funktionslos. Sind mehrere Animationsobjekte
dargestellt, so erscheint zusätzlich ein Cursor in Form eines
kleinen schwarzen Kreuzes im Arbeitraum. Der Cursor kann
dann mit der unteren Maustaste gehalten werden. Beim
Drücken der oberen Taste wird dann jenes Objekt bewegt, in
dessen Nähe der Cursor liegt. Zeigt der Cursor auf kein
bestimmtes Objekt, so werden alle Objekte gemeinsam bewegt
(es wird also die
Gesamtorientierung
manipuliert).
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2. FUNKTIONSWEISE
Die Laserbeam-Mouse arbeitet mit einem optischen
Tracking-Verfahren, das auf im Raum geschwenkten
Lichtebenen basiert. Der ortsfeste Teil des Systems besteht
aus einem Turm mit
drei Lasereinheiten und einem Steuergerät. Das folgende
Bild zeigt schematisch den Aufbau einer Lasereinheit:

Jede Lasereinheit
besteht aus einer Laserkanone (1), einer zylindrischen Linse
zum Auffächern des Laserstrahls in eine Lichtebene (2)
und einem rotierenden
Spiegel (3). Am frei beweglichen Handgriff (also der Maus)
sind 6 Fototransistoren angebracht (4), die über Kabel (7)
mit dem Steuergerät (6) verbunden sind. Ein an der
Lasereinheit angebrachter Referenz-Fototransistor (8)
bestimmt den Zeitpunkt, zu dem der Schwenk der Lichtebene
durch den Raum beginnt.
Wird ein Fototransistor von der Lichtebene gestreift, so
kann aufgrund der Zeit die vergangen ist, seit die
Lichtebene den Referenztransistor getroffen hat, bestimmt
werden, welche räumliche Position die Lichtebene hat, wenn
sie den Fototransistor trifft.
Das folgende Bild zeigt, wie mit Hilfe von drei Lasereinheiten
(3a, 3b und 3c) und ihren Lichtebenen (5a, 5b und 5c) die
räumliche Position eines Fototransistors (4) bestimmt wird:

Die Euler-Winkel des Handgriffs werden schließlich
aufgrund der
räumlichen Positionen der 6 daran angebrachten
Fototransistoren mit einem Verfahren von Spoor und
Veldpaus berechnet
(siehe auch Orientierungsdaten)
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3. INBETRIEBNAHME
3.1. Verkabelung
Das Steuergerät der 3d-Maus wird über ein Standard-Druckerkabel
mit dem Parallelport des Computers verbunden. Der Turm mit den
Lasereinheiten wird an der Rückseite des Steuergerätes am
25-poligen Subminiatur-D-Stecker angeschlossen und der Handgriff
am 15-poligen Sub-D-Stecker auf der Frontplatte neben der
Ready-LED.

Die Anschlüsse von links nach rechts:
- Netzanschluss (230V/50Hz)
- Computeranschluss (paralleles Druckerkabel)
- Laserturm
Das Netzteil der Laserbeam-Mouse ist standardmäßig für
230V/50Hz ausgelegt. Nach dem Einschalten leuchtet die
Ready-LED einige Sekunden rot und wird dann grün, wenn alle
Motoren der Lasereinheiten synchronisiert laufen.
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3.2. Aufstellung
Für Rechtshänder empfiehlt sich die Aufstellung des
Laserturms links vom Bildschirm. Man dreht den Turm
etwas einwärts, sodass die Frontplatte etwa in
Richtung Tastatur zeigt. Linkshänder können
entsprechend eine spiegelverkehrte Anordnung
verwenden.
Der Standort der Steuereinheit
ist belanglos. Sie sollte nur soweit in der Nähe des
Arbeitplatzes stehen, dass die Bewegungsfreiheit des
Handgriffes nicht durch die Kabellänge begrenzt wird.
Der Handgriff ist so robust, dass er bedenkenlos am Tisch
abgelegt werden kann, auch wenn er dabei auf den
Fotosensoren zu liegen kommt.
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3.3. Konfiguration und Test
Mit dem Wort
laser3d_calib
wird ein Menü für das Konfigurieren der 3d-Maus gestartet.
Der Aufruf kann entweder durch Eingabe von
public \ admin \ laser3d_calib
oder durch Eingabe von
admin
und anschließendem Doppelklick auf laser3d_calib
erfolgen. Wählt man den Menüpunkt Parameter aus,
so erscheint
folgende Eingabemaske:

Centronix_Port ist der für die Inbetriebnahme der Lasermouse
wichtigste Parameter. Er bestimmt, an welchem Parallelport
das Steuergerät angeschlossen ist. Üblicherweise hat das
Parallelport LPT1 die
Adresse 378 und
LPT2 die Adresse
278.
Es gibt aber bei neueren Computern oder PCI-Karten auch
andere Portadressen. Man kann diese entweder über das
BIOS-Setup oder die Windows-Systemsteuerung ermitteln.
Leider sind die Bedienungen bei den unterschiedlichen
Windows-Betriebssystemen in diesem Punkt oft unterschiedlich.
Bei Windows 98 erreicht man die entsprechenden Informationen
über Start/Systemsteuerung/System/Geräte-Manager.
Unter Anschlüsse COM und LPT kann man dann den
entsprechenden LPT-Anschluss markieren und unter
Eigenschaften/Ressourcen findet man den
E/A-Bereich. Dort ist ein Bereich im Hexadezimalformat
angegeben. Die erste Zahl (Bereichsbeginn) ist im
Hexadezimalformat in den Parameter Centronix_Port
einzutragen. Führende Nullen sind irrelevant.
Nach einem Neustart des MAL-Interpreters werden die
mit laser3d_calib
gemachten Einstellungen wirksam.
Wenn der Parameter
Centronix_Port korrekt eingestellt ist,
kann ein erster Test mit dem Wort
laser3d_scope_raw durchgeführt
werden. Dabei muss die Nummer der Lasereinheit (0..2) am
Stack übergeben werden.
Beispiel:
1 laser3d_scope_raw
Bei korrektem Anschluss und richtiger Konfiguration erscheint ein
Fenster, in dem die Positionswerte der Lasereinheit 1
angezeigt werden. Die Anzeige kann mit einem Mausklick
mit der rechten Maustaste beendet werden. Erscheint
das Fenster ohne Anzeige, so ist der Handgriff nicht im
Sichtbereich der Lasereinheit oder nicht am Steuergerät
angeschlossen. Falls das Steuergerät nicht korrekt
am Computer angeschlossen ist oder der Parameter
Centronix_Port falsch eingestellt ist, erscheint
die Fehlermeldung "3d-Mouse: Hardware Timeout".
Die weiteren Parameter der Eingabemaske definieren
die Darstellung und Skalierung der 3d-Objekte am Bildschirm.
Geringfügige Abweichungen sind meist unkritisch. Eine
korrekte Einstellung garantiert aber, dass die 3d-Objekte
maßstabsgetreu 1:1 wiedergegeben werden.
Mit X-Pixels und Y-Pixels muss die Bildschirmauflösung
(X = Breite, X = Höhe) und mit
X-Size und Y-Size die Breite und Höhe des Bildschirms
(Anzeigebereich) in Meter eingestellt werden.
Observer-Distance gibt den Abstand der Augen vom Bildschirm
und Inter-Eye-Distance den Abstand zwischen den Augen an.
Man muss diese beiden Parameter nicht für jeden Betrachter
nachkorrigieren. Die individuellen Unterschiede sind in
der Praxis vernachlässigbar.
Die räumliche Orientierung der 3d-Maus in Bezug auf den
Bildschirm (und somit auf die dargestellten Objekte) lässt
sich einstellen, indem man nach Aufruf des Wortes
laser3d_calib
den Menüpunkt Orientation wählt. Es erscheint
dann ein Modell des Laserturms, das mit der Rot/Gruen-Brille
betrachtet und mit der 3d-Maus gedreht werden
kann. Dieses Modell muss etwa parallel zum echten
Laserturm orientiert werden. Die Einstellungen werden
erst wirksam, wenn das MAL-System neu gestartet wird
(Escape-Taste bis Konsolenmodus erreicht ist und dann
'bye' eingeben).
Ein abschließender Gesamttest kann mit dem Wort
3d_demo durch
Auswahl des Menüpunktes Würfel erfolgen. Der
dargestellte Würfel kann mit der oberen Taste der
3d-Maus gehalten und bewegt werden. Die Anzeige
kann durch Schließen des Fensters, Drücken
der Escape-Taste oder mit
der rechten Taste der normalen 2d-Maus beendet werden.
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4. TROUBLESHOOTING UND WARTUNG
Lässt sich
einer der Motoren nicht synchronisieren, dann springt die
Ready-LED nach dem Einschalten nach einer kurzen Grünphase
wieder auf Rot. In diesem
Fall sind entweder die Index-Phototransistoren, die Spiegel
oder die Lasereinheiten verschmutzt, oder das Umgebungslicht
leuchtet zu stark auf die Index-Fototransistoren. Letzteres
lässt sich leicht prüfen, indem man das Umgebungslicht
abdunkelt oder die Fenster der Lasereinheiten zudeckt.
Es lässt sich meist leicht erkennen, welcher der Motoren
nicht synchronisiert ist. Nicht synchronisierte Motoren
surren nicht gleichmäßig, sondern machen ein pumpendes Geräusch.
Die Spiegel können bei abgeschaltetem Gerät mit Spiritus
gereinigt werden. Ebenso die kleinen weissen Fototransistoren
an der Frontseite (jeweils zwei pro Lasereinheit).

Von Zeit zu Zeit (etwa 1-2 mal pro Jahr) sollte man die
Lager der Motoren mit einem kleinen Tropfen ölen. Am Besten
kippt man den Turm so, dass der Motor der jeweiligen
Lasereinheit unten und der Spiegel oben ist und verwendet
dann einen spitzen Gegenstand (z.B. Zahnstocher) um den
Öltropfen auf die Achse zu bringen. Danach kurz einschalten,
damit sich das Öl verteilt.
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5. TECHNISCHE DATEN
5.1. Allgemeines
Lasereinheiten:
Roter Linienlaser der Laserklasse 2 (Ausgangsleistung kleiner
1 mW) mit 70 Grad Öffnungswinkel.
Reichweite: ca. 1.2 m bei mittlerem Umgebungslicht.
Samplingfrequenz: 37.5 Hz oder 75 Hz.
Die Laserbeam-Mouse kann mit zwei Samplingfrequenzen
betrieben werden. In der Regel
ist die kleinere Abtastrate empfehlenswert, da die
Geräuschentwicklung bei 75 Hz etwas größer ist. Die
Darstellung ist in beiden Fällen flimmerfrei.
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5.2. Abmessungen
- Laserturm
aus schwarz lackiertem Aluminium: 600 x 80 x 80 mm (Höhe x Breite x Tiefe),
Massivholzsockel: 30 x 200 x 200 mm, Gewicht: 3.3 Kg.
- Steuergerät
115 x 270 x 205 mm (Höhe x Breite x Tiefe), Gewicht: 2.7 Kg.
- Handgriff
(ohne Sensoren) 130 x 30 x 115 mm (Höhe x Breite x Tiefe), Gewicht 180g.
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5.3. Genauigkeit
Das folgende Bild zeigt den Linearitätsfehler
einer Lasereinheit bei 37.5 Hz Samplingfrequenz.
Die Koordinateneinheiten sind Prozent von
Gesamtmessbereich.

Das nächste Bild zeigt das Signalrauschen über den
gesamten Messbereich.
Es wurden pro Position 50 Samples gemessen und
die Streuung berechnet (Angabe in Prozent vom Messbereich).
Im mittleren Bereich (frontal zur Lasereinheit) ist das
Signalrauschen am geringsten und
nimmt zum Rand hin geringfügig zu.

Die räumlichen Verzerrungen lassen sich mittels
der bei der Kalibrierung auftretenden Restfehler
abschätzen. Zur Kalibrierung wurde ein würfelförmiger
Kalibrierkörper (30 x 30 x 30 cm) mit 27 ähnlich einem 3d-Mühlespiel
angeordneten Sensoren verwendet. Die Z-Komponente ist
wegen der Schnittpunktberechnung meist die ungenaueste.
Maximale Restfehler:
- X-Richtung: 0.1975 mm
- Y-Richtung: 0.3923 mm
- Z-Richtung: 1.0603 mm
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